Kein Entkommen vor Weihnachten

Wien, 18. Dezember 2018

Kein Entkommen vor Weihnachten

Gehören Sie auch zu jenen, denen es davor graust, dass es mittlerweile schon seit Anfang Oktober überall im Handel gang und gäbe ist, das Weihnachtssortiment in den Mittelpunkt zu stellen? Finden Sie es auch furchtbar, dass in den meisten Geschäften als Berieselung immer saisonale Musikklassiker im Hintergrund laufen, ob traditionelle oder aus dem stetig wachsensden Repertoire findiger (Pop-)Musiker? Sie sind nicht allein. Aber ändern wird sich so schnell nichts daran.

Vor Kurzem machte die Meldung die Runde, dass es in England eine ganze Reihe von Pubs gibt, die heuer explizit damit werben, während der Adventzeit nicht den Welthit "Last Christmas" der Gruppe Wham zu spielen. Tatsächlich führt just dieses Lied zahlreiche Listen der schlimmsten Weihnachtslieder aller Zeiten an - was wohl weniger mit der eigentlichen Qualität dieses an sich banalen Pop-Songs zu tun hat, sondern eher darauf hindeutet, dass es seit seiner Veröffentlichung einfach viel zu oft in der Vorweihnachtszeit gespielt wurde. So oft, dass es schon zu einem Klischee verkommen ist. Gleichzeitig lässt es sich nicht leugnen, dass es ein Welthit war, dementsprechend also auch eine ganze Menge Fans haben muss.

Gehören Sie nicht zu denen, dann stehen die Chancen gut, dass Sie überhaupt genervt sind von den festlich geschmückten Weihnachtsauslagen der Geschäfte oder von den wie Pilze aus dem Boden schießenden Adventmärkten. Vieles ist über diese gesagt worden, inklusive der Tatsache, dass ihre schiere Anzahl eine schöne Tradition in puren Kommerz verwandelt. Es stimmt zwar einerseits, dass die Betreiber von Punschständen und Co. in der Adventzeit schöne Gewinne einfahren. Es stimmt auch, dass diese schon vor der eigentlichen Adventzeit, meist schon Mitte November, eröffnet werden. Auf der anderen Seite stimmt es aber auch, dass die Nachfrage danach nicht nachlässt, was die steigenden Besucherzahlen beweisen. Traditionelle Handwerker, sowie Produzenten von allerhand süßen und pikanten Leckereien profitieren vom Anlauf der Besucher und Touristen, fahren Gewinne ein und sichern somit auch Existenzen. Der stationäre Handel versucht durch ein großes Weihnachtssortiment, sowie durch entsprechende Deko und Hintergrundmusik auch nur seine Verkäufe zu steigern, was nicht zuletzt ebenfalls zur Sicherung vieler Arbeitsplätze beiträgt. Mit diesem Argument wird auch die Weihnachtsmusik, die in Kaufhäusern und Supermärkten gespielt wird, doch auch gleich erträglicher, oder?

Wenn immer noch nicht, dann denken Sie doch daran, dass Sie das Ganze nur für eine kurze Zeit lang aushalten müssen, nur solange Sie einkaufen. Das Verkaufspersonal muss es aber täglich für fast zwei Monate ertragen. Der Arbeitnehmerschutz regelt nämlich nicht die Inhalte, denen dieses ausgesetzt wird, sondern lediglich die höchste zumutbare Lautstärke.Ein Großteil der Verbraucher empfindet laut "Retail-Radar 2018" zudem Weihnachtsmusik und Lautsprecherdurchsagen bereits als störend.

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