Klatsch und Tratsch – Über den Nutzen und die Schattenseiten der Gerüchteküche

Wien, 2. Mai 2018

Klatsch und Tratsch – Über den Nutzen und die Schattenseiten der Gerüchteküche

In jedem Unternehmen wird getratscht. Wer das Gegenteil behauptet, lügt oder arbeitet völlig abgeschirmt von den Kollegen. Gerüchte sollten Sie zwar nicht in die Welt setzen, aber auch den positiven Mehrwert kleiner Tuschelrunden nicht unterschätzen. Klatsch ist nämlich nicht automatisch schlecht für das Betriebsklima, sondern kann dies unter Umständen sogar verbessern.

Hand auf’s Herz – bei Ihnen fängt die Arbeitswoche doch auch mit einer Runde Kaffee mit den Kollegen an, bei der das Neueste besprochen wird. Vorgesetzte sehen es sicher nicht gerne, wenn zu viel Zeit darauf verschwendet wird, doch wenn die Pausen kurz und knapp bleiben, wird meistens auch nicht gemahnt, denn für das Unternehmen haben solche informellen Gesprächsrunden oft einen Mehrwert, selbst wenn es auf dem ersten Blick nicht so scheint. Neben dem neuesten Klatsch werden nämlich durchaus auch arbeitsrelevante Infos ausgetauscht. In lockerer Runde lassen sich auch kompliziertere Sachverhalte besprechen, man bekommt mit, woran die Kollegen arbeiten und inwieweit das die eigenen Projekte und Aufgaben beeinflusst. Oftmals können sich Mitarbeiter dabei viel besser miteinander abstimmen, als im Rahmen rigider Bürositzungen. Auch kleinere Konflikte können so ohne Zutun der Vorgesetzten gelöst werden.

Doch zurück zur Gerüchteküche – selbst diese hat ihren (sozialen) Nutzen. Psychologen wissen es längst. Dadurch, dass in größeren Menschengruppen von anderen geredet wird, werden die zwischenmenschlichen Beziehungen gestärkt. Wir gegen den Rest der Welt, sozusagen. Tratsch kann aber auch andere positive Auswirkungen auf die Gruppe haben – wird, zum Beispiel, die Kollegin, die immer zu spät kommt, zum Thema, lernen alle daraus, dass man lieber pünktlich sein sollte.

Unangenehm wird es natürlich, wenn Sie am Arbeitsplatz mit falschen Gerüchten über die eigene Person konfrontiert werden. Sind diese bösartig und hören auch nach Ihrer Richtigstellung nicht auf oder Sie werden in Folge dieser aus der Gruppe ausgegrenzt, spricht man schnell von Mobbing. Kommt es so weit, dass Sie sich am Arbeitsplatz deswegen ständig unwohl fühlen, wenden Sie sich unverzüglich an Ihre Vorgesetzten. Dagegen gibt es in allen EU-Ländern Gesetze. Die unangenehme Wahrheit wollen wir Ihnen aber auch nicht vorenthalten: kommt es tatsächlich so weit, dass der Arbeitnehmer sich mit den Gesetz schützen muss, wird er sich in den meisten Fällen anschließend einen anderen Arbeitsplatz suchen wollen.

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